Gegen Vergessen - Für Demokratie (Verein)

 Gegen Vergessen – Für Demokratie e. V. ist ein gemeinnütziger Verein mit Sitz in Berlin mit 2.000 Mitgliedern und 40 regionalen Arbeitsgruppen.[2] Er möchte für Toleranz und Demokratie werben und zur Auseinandersetzung mit politischem Extremismus, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit und Ausgrenzung von Minderheiten beitragen. Der Verein ist nach eigenen Angaben unabhängig, überparteilich und konfessionell ungebunden.[3]

Aufgaben und Ziele

Laut Satzung sind die Ziele des Vereins die folgenden:

  • "a) Zur Aufarbeitung und Bewahrung des Vermächtnisses des Widerstands gegen die Nazi-Diktatur, zur Aufklärung über den Ursprung des Nationalsozialismus und des Faschismus und ihrer Strukturen sowie zur Darstellung der Opposition, des Widerstandes, der Verfolgung und des Exils der Gegner des NS-Regimes,
  • b) zur Darstellung der Opposition, des Widerstandes und der Verfolgung im kommunistischen System durch Aufklärung über die Entwicklung des Kommunismus,
  • c) zur Auseinandersetzung mit Feindbildern, Rassismus, Fremdenfeindlichkeit, Ausländerfeindlichkeit, Antisemitismus und anderer Formen des politischen Extremismus und zur Förderung demokratischer Gesinnung beizutragen."[4]

Der Verein will historische Erinnerungsarbeit zum Nationalsozialismus und zur SED-Diktatur mit gegenwartsbezogenem Engagement für die Mitgestaltung der demokratischen Zivilgesellschaft verbinden.

Er realisiert Kultur-, Bildungs- und Informationsveranstaltungen und -projekte, organisiert politische Initiativen und berät zivilgesellschaftliche Gruppen. Daneben erstellt er Angebote für Schulen sowie für die Aus- und Weiterbildung, um über Struktur und Funktionsweise totalitärer Systeme aufzuklären und zur Auseinandersetzung mit Rechtsextremismus beizutragen. Im Allgemeinen setzt er sich für die Förderung von Toleranz „auf allen Gebieten der Kultur“ und des Völkerverständigungsgedankens ein.[5]

Geschichte

Den Anstoß zur Gründung des Vereins gab im Jahre 1989 der ehemalige Widerstandskämpfer Heinz Putzrath, langjähriger Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft ehemals verfolgter Sozialdemokraten (AvS), die die Interessen der sozialdemokratischen NS-Opfer vertrat. Die AvS litt darunter, das die meisten ihrer Mitglieder bereits hochbetagt waren und die Organisation auszusterben drohte. In dieser Situation entwickelte Putzrath das Konzept einer Organisation mit dem Namen Wider das Vergessen – Pro Demokratie. Diese sollte eine Plattform auch für andere, nicht sozialdemokratische NS-Gegner sowie für Sozialdemokraten werden, die in der Sowjetischen Besatzungszone bzw. der DDR verfolgt worden waren. Putzrath konnte schließlich den ehemaligen SPD-Vorsitzenden Hans-Jochen Vogel von diesem Projekt überzeugen, der allerdings, anders als Putzrath es geplant hatte, eine überparteiliche Initiative schuf.[6]

Der Verein wurde am 19. April 1993 von Vertretern des öffentlichen Lebens verschiedener Parteien gegründet. Motivation hierfür waren auch die rassistischen und fremdenfeindlichen Ausschreitungen zwischen 1991 und 1993 wie in HoyerswerdaRostock-LichtenhagenMölln und Solingen. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten Politiker, Wissenschaftler, Pädagogen, Gewerkschafter, Journalisten und Leiter von Gedenkstätten. Gründungsvorsitzender des Vereins war Hans-Jochen Vogel. Ihm folgte 2000 Hans Koschnick nach, der das Amt bis 2003 ausübte, woraufhin bis 2012 Joachim Gauck der Vorsitzende war, bis dieser zum Bundespräsidenten gewählt wurde. Sein Nachfolger war Wolfgang Tiefensee bis Ende 2014, als er Wirtschaftsminister in Thüringen wurde. Ende 2015 wählte die Mitgliederversammlung Bernd Faulenbach zum neuen Vorsitzenden, der wiederum vom ausgeschiedenen Präsidenten des Bundesverfassungsgerichtes, Andreas Voßkuhle, in diesem Amt beerbt wurde. [...] (Wikipedia)




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