Dienstag, 28. Oktober 2025

Genozid. Völkermord in der Geschichte

 Norman M. NaimarkGenozid. Völkermord in der Geschichte, 2017 engl., 2018 dt.

Völkermorde in der Geschichte (Wikipedia)

NaimarkGenozid Inhalt 
Einleitung S.7 
Die Antike 15 
Kriegergenozid 26 darunter Mongolen Sturm.
Die spanische Eroberung 51
Siedlergenozid (Kolonialismus), 69
Moderne Genozide 92
Kommunistische Genozide 119
Antikommunistische Genozide 144
[1970-1995 Völkermord an den Ixil in GuatemalaS.144-152]
Genozide nach dem Kalten Krieg 169
Schluss 194 

Chronologie S.198:
1020-930 vor Christi Geb. Königreich Israel.
800 v.Chr. Aufstieg der griechischen Stadtstaaten.
431-404 v. Chr. Peloponnesischer Krieg.
149-146, v. Chr. dritter punischer Krieg zwischen Rom und Karthago.
 1095 Papst Urban ruft zum ersten Kreuzzug auf.
1206 Gründung des Mongolenreichs unter Dschinghis Khan
1208 Papst Innozenz ruft zum Albigenserkreuzzug auf.
1492 Christoph Kolumbus erreicht die neue Welt.
519-521 Eroberung Mexikos unter Hernán Cortés.
1524-1530 Francisco Pizarro zieht gegen die Inka zu Felde.
1824-1832, "Black War" gegen die Aborigines in Tasmanien
1856-1864 Vernichtung der Yuki im Round Valley (Mendocino County, Kalifornien)
1904-1907 Kriege gegen die Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika.
 24.4.1915 Tag des Völkermord an den Armeniern.
1932-1933 Hungersnot in der Ukraine (Holodomor),
1.9.1939 Hitlers Überfall auf Polen; Beginn der Ermordung von Juden und Polen.
20.1.1942. Auf der Wannseekonferenz wird die Endlösung der Judenfrage beschlossen.
Januar 1958 Mao setzt zum großen Sprung nach vor an.
30.9.1965 bei einem Putschversuch. In Indonesien kommt es zu einem Massaker an den Kommunisten?
12.4.1975 Phnom Penh fällt an die Roten Khmer; Beginn des Völkermords in Kambodscha.
7.12.1975. Das indonesische Militär marschiert in Osttimor ein.
[1970-1995 Völkermord an den Ixil S.144-152]
 6.4.1994 Beginn des Völkermords in Ruanda.
Juli 1995 Völkermord in Srebrenica
2003-2010 Darfur-Krise.
2009-2010 Präsident Omar al-Baschir wird vor dem Internationalen Strafgerichtshof wegen Kriegsverbrechen, Verbrechen gegen die Menschlichkeit und Völkermord angeklagt. 

Kriegergenozide (S.26ff.)

Mongolensturm (ab 1206) Abschlachtung in großer Zahl, Schädelpyramiden vor den eroberten oder zerstörten Städten sollten den Widerstandsgeist der Angegriffenen brechen 

Mongolische Kriegführung

"[...] die häufigste Taktik war aber ein Angriff mit Fernwaffen, auf den ein Scheinrückzug folgte. Die Mongolen stellten sich in Formationen auf, die häufig 5 Mann tief waren, ritten dann auf 50 m bis 100 m an den Gegner heran und überschütteten ihn mit Pfeilen. Dabei zielten sie zuerst vor allem auf die Pferde der feindlichen Reiterei. Einem Angriff oder Gegenstoß des Feindes folgte dann der erwähnte Rückzug, wobei ein Teil der mongolischen Truppen um den Gegner zog und in dessen Flanken oder Rücken fiel. Dieses Manöver nannte man Tulughma. [vgl. auch: Erste Schlacht bei Panipat]

Die Mongolen ließen dem Gegner immer eine Fluchtmöglichkeit offen und schlossen ihn nie vollständig ein. Damit verhinderten sie, dass der Gegner mit dem Mut der Verzweiflung kämpfte. Jedoch wusste der Gegner nicht, dass fliehende Gegner im Nahkampf attackiert und extrem lang und zäh verfolgt wurden. Die Verfolgung geschlagener Gegner bis zum letzten Mann war ein Kernaspekt der mongolischen Kriegführung und zog sich häufig über mehrere Tage hinweg.

Da ihre Kriegführung in der Mobilität jedem Gegner überlegen war (gegliederte leichte Kavallerie), mussten sie nicht jeden Kampf gewinnen, konzentrierten sich jedoch auf den Angriff auf die Ressourcen der Feinde (Nahrung, Felder, Wasser usw.). Anders als die Mongolen waren die Städte bewohnenden Feinde an ihre Ressourcen gebunden. Die Städte wurden von der Nahrungsversorgung abgeschnitten und die Bauern zur Flucht in die Städte getrieben, so dass dort Seuchen ausbrachen. So verödeten die Städte, bevor man sie überhaupt angriff. Manche Ruinenstädte (in Afghanistan und an der Seidenstraße) sind bis heute verlassen." (Wikipedia)

Der Scheinrückzug erfolgte auch über etwas längere Zeiträume. Wenn die Geflohenen zurückkehrten, erfolgte ein erneuter Angriff. So konnte sichergestellt werden, dass man die Bevölkerung möglichst vollständig töten konnte. (Naimark, S.31/32)


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