Das massive, schwarze Metalltor steht offen. Ein Wachmann mustert aufmerksam die Menschen, die den schmalen beleuchteten Gang zum Fahrstuhl entlanggehen. Etwas unheimlich wirkt der lange Weg ins Innere des LUM. Die drei Buchstaben stehen für „Lugar de Memoria, Tolerancia y Inclusión Social“, Ort der Erinnerung, Toleranz und sozialen Teilhabe. Für Manuel Burga haben sich die Architekten bei der Planung des Weges ins Innere des LUM etwas gedacht. „Erinnern an Gewalt, an Menschenrechtsverletzungen ist ein schwieriger Prozess, das wird mit diesem Weg ins Innere symbolisiert“, meint der 82-jährige Historiker. Burga hat fast sieben Jahre lang das LUM geleitet, es international mit vielen der weltweit 51 Museen der Erinnerung, darunter so bekannte Gedenkorte wie Buchenwald, Osaka, Johannesburg oder Winnipeg und Santiago de Chile, vernetzt. Forschungsinitiativen, Kooperationen und etliche wissenschaftliche Beiträge sind so entstanden. Die liegen seit dem 7. Januar 2025 auf Eis. [...]
Der langjährige Leiter des Instituts für Demokratie und Menschenrechte an der Päpstlichen, katholischen Universität von Lima ist so etwas wie der Geburtshelfer des LUM – und Intimfeind der „Fujimoristas“.
Die Anhängerschaft des Ex-Präsidenten Alberto Fujimori, der von 1990 bis 2000 autokratisch regierte, hat es dem überzeugten Humanisten Lerner nie verziehen, dass er das Gros der Verbrechen gegen die Menschlichkeit des extrem brutal geführten Bürgerkriegs, der zwischen 1980 und 2000 tobte, mit seinem Team aufgedeckt hat. Schon als der 6000 Seiten umfassende Bericht am 28. August 2003 nach rund zwei Jahren intensiver Forschungstätigkeit vorgestellt wurde, waren Militärs und extreme Rechte entsetzt. Die Armee wird darin nämlich für rund 30 Prozent der insgesamt 69 800 Opfer des Konflikts verantwortlich gemacht. Für weitere 24 Prozent sind die paramilitärischen Gruppen verantwortlich. „Das passte nicht ins Weltbild dieser Kräfte, die für die Verteidigung der Demokratie verehrt werden wollten und wollen“, erklärt Manuel Burga. Für eine triumphierende, einseitige Darstellung des Bürgerkriegs, der Peru bis heute prägt und in dem mehr als 22 000 Menschen verschwunden sind, ist im LUM nie Platz gewesen. [...]"
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