Die Nato hat sich wiederholt das Ziel gesetzt, wonach jedes Mitglied 2% seines Bruttoinlandsprodukts für Verteidigungsausgaben aufwenden sollte.
"Wie entstand das Zwei-Prozent-Ziel? [...] Es handelt sich um ein Ziel, das sich die NATO-Staaten gemeinsam setzten [...] zum NATO-Gipfel 2002 in Prag. Damals wurden die baltischen Staaten, Bulgarien, Rumänien und die Slowakei eingeladen, Mitglieder der Allianz zu werden. Eine Bedingung war es, "genügend Ressourcen" in die Verteidigung zu investieren. Der Richtwert für jeden Aspiranten lautete zwei Prozent seines BIP. Der Gerechtigkeit halber sollten aber auch jene Staaten, die der NATO bereits angehörten, dieses Ziel anstreben Festgeschrieben wurde das Zwei-Prozent-Ziel noch einmal 2014 beim NATO-Gipfel in Wales. Das war nach der Annexion der Krim und dem Kriegsausbruch in der Ukraine." (tagesschau 3.4.2019)Der aktuelle Grund war, dass die neuen Nato-Mitglieder relativ finanzschwach waren, aber die Gefahr, dass in einem Konflikt mit Russland besonders betroffen wären. Sie zu Mindestzahlungen zu verpflichten, aber Gerechtigkeit zwischen Alt- und Neumitgliedern herzustellen, war ein zweiter Aspekt. Natürlich spielte auch hinein, dass der Aufwand der USA im Vergleich zu den anderen Mitgliedstaaten unverhältnismäßig hoch ist:
"Insgesamt haben die kumulierten Militärausgaben des NATO-Bündnisses im Jahr 2022 geschätzt rund 1,175 Billionen US-Dollar betragen. Davon sind rund 822 Milliarden US-Dollar auf die USA und rund 353 Milliarden US-Dollar auf die übrigen 29 NATO-Staaten entfallen." (de.Statista.com)
Vergleichbar war 1897 die Situation zwischen Großbritannien und den anderen Staaten des British Emire:
"Für die See- und Landverteidigung wurden im Vereinigten Königreich jährlich 29 Schilling und 3 Pence pro Kopf der Bevölkerung ausgegeben; in Kanada dagegen nur 2 Schilling, in Neu Süd Welt 3 Schilling und 5 Pence, in Victoria 3 Schilling und 3 Pence, in Neuseeland 3 Schilling und 4 Pence und in der Kapkolonie sowie in Natal nur zwischen 2 und 3 Schilling pro Kopf der weißen Bevölkerung. Chamberlain sagte: 'Nun wird niemand behaupten, dass das eine gerechte Verteilung der für das Reich anfallenden Lasten ist. Niemand wird behaupten, daß das Vereinigte Königreich für alle Zeiten dieses außerordentliche Opfer bringen kann."(Nicholas Mansergh: Das britische Commonwealth 1969, in Kindlers Kulturgeschichte Europas Bd.17, S. 249)
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