Freitag, 7. Juni 2024

Archäologie und Rübenzucker

Spodium ("auch Knochenasche oder Beinasche) ist ein aus Tierknochen gewonnenes Salzgemisch". (WikipediaWikipedia)

Es erklärt, weshalb man von den knapp 200 000 Soldaten, die beim Rückzug Napoleons aus Russland ums Leben kamen und den etwa 20 000, die bei der Schlacht von Waterloo gefallen sind, so gut wie keine Knochen gefunden hat. Spodium wurde eben nicht nur aus Tierknochen hergestellt. 

Jaroslav Hašek lässt seinen Schwejk sagen: "Aus unseren Knochen wird man Spodium für dei Zuckerfabriken erzeugen." Der Leutnant erklärt dann: "Wenn ihr mal im Krieg fallen werdet, so macht man aus jedem Knochen von euch 1/2 Kilo Spodium, aus jedem Mann über 2 kg, Beine und Pratzen zusammen genommen, und in der Zuckerfabrik wird man Zucker durch euch filtrieren, ihr Idioten“.

Mittwoch, 5. Juni 2024

Donauzivilisation oder Alteuropa

 "Mit Donauzivilisation, Donaukultur oder Alteuropa bezeichnet der Linguist Harald Haarmann ein Geflecht auffällig intensiver zivilisatorischer Aktivitäten in der Zeit von ca. 5000 bis ca. 3500 v. Chr. auf der Balkanhalbinsel. Seine damit verbundene Hypothese einer vor-indogermanischen  chalkolithischen   Hochkultur und einzelne Thesen zu Schrift und Sozialstruktur werden in der archäologischen Forschung meist nicht anerkannt oder ernten starken Widerspruch.

Unbestritten ist die Fülle der archäologischen Funde und Befunde in der Region. Die Datierungen konnten Anfang des 21. Jahrhunderts verfeinert und abgesichert werden, und das Material wird erst nach und nach einer größeren Öffentlichkeit im Zusammenhang bekannt.[1] Schwierig und umstritten sind die Deutungen.[2] Haarmann versteht die Donauzivilisation als früheste Hochkultur Europas und Vorgängerkultur der minoischen und der mykenischen Kultur. Er fasst unter diesem Begriff verschiedene miteinander verwandte archäologische Kulturen zusammen, die sämtlich von den neolithischen Kulturen von Sesklo in Griechenland und Starčevo-Criş in Serbien und Rumänien abstammen.[3] Diese bezeichnet Haarmann als Kulturprovinzen, wie Vinča (ca. 5500–3000 v. Chr.), Karanovo (6200–3000 v. Chr.), Cucuteni (5050–3500 v. Chr.), Theiß und Lengyel (ca. 5400–3700 v. Chr.). Ihre Verbreitung erstreckt sich von der Slowakei über Serbien und Bosnien bis in die heutige Ukraine." (Wikipedia)

Zitat aus:  


Harald HaarmannDas Rätsel der Donauzivilisation – Die Entdeckung der ältesten Hochkultur Europas. Verlag C.H. Beck, München 2011, S.11:



"[...] Die Träger der Donauzivilisation haben verschiedene Formen des Handwerks und des Kunsthandwerks gekannt. Die Weberei und Textilherstellung erfolgte angeblich mithilfe eines vertikal gerichteten Webstuhls mit Webgewichten. Die so hergestellte Kleidung wurde drapiert getragen. Bei Frauen waren lange drapierte Röcke beliebt. Die Töpferei erfolgte mithilfe von Töpferrad und Brennofen. Bei der Metallbearbeitung dominierte die Verwendung von Kupfer, erst durch Kalthämmern und dann durch Metallschmelzen. Ab 4500 v. Chr. sei dann auch Gold bearbeitet worden. [...]" (Wikipedia)

"[...] Man kann also mit einiger Wahrscheinlichkeit behaupten, dass die technische Revolution der Bronzeerfindung eher aus dem Westen a...